Hör auf, dem hinterherzulaufen, von dem du glaubst, dass du es willst –
und du wirst mehr finden, als du dir je erträumen konntest:
Das, was du bereits bist.
Ich war dreißig Jahre alt, als ich einkaufen ging.
Lauter schöne Sachen, allen voran ein paar wirklich tolle Hosen,
in denen ich – bei aller Bescheidenheit – umwerfend aussah.
Zuhause probierte ich die neuen Kleider noch einmal an.
Dann hängte ich sie an die Türen, damit ich sie immer sehen konnte.
Ich war restlos glücklich.
Und plötzlich kam sie –
diese Einsicht:
Ich war nicht glücklich wegen der tollen neuen Hosen,
nicht wegen dem Umwerfend-Aussehen.
Ich war glücklich,
weil ich gerade nichts wollte.
Ich war gefallen –
in das beglückende Meer der Wunschlosigkeit.
Das beglückende Meer der Wunschlosigkeit
Was für ein Ort!
Diese Zufriedenheit.
Diese Freude.
Diese Glückseligkeit.
Ein inneres Zuhause, das sich ganz von selbst erfüllte.
Die Hosen traf keine Schuld.
Es war einfach da.
In mir.
Natürlich – es dauerte nicht lange,
bis das Gefühl wieder verblasste,
und neue Wünsche auftauchten.
Das Bliss-Gefühl war verschwunden,
die Jagd hatte wieder begonnen.
Man könnte sagen:
Das ist zutiefst menschlich.
Vielleicht macht es unser Menschsein geradezu aus –
dieses ewige Hinterherjagen.
Wir definieren uns darüber.
Wer keine Wünsche, keine Ziele, keine Herausforderungen hat,
gilt schnell als lebensuntauglich, vielleicht sogar als Verlierer.
Mit so jemandem stimmt doch etwas nicht – oder?
Doch macht es nicht viel mehr Sinn,
sich dauerhaft ein Bad zu gönnen –
in diesem beglückenden Meer der Wunschlosigkeit?
Im Ozean der Glückseligkeit, der uns allen innewohnt?
Macht es nicht viel mehr Sinn,
sich an diesem Ort niederzulassen,
in der totalen innere Ruhe, in diesem süßen Frieden –
und hier einfach zu verweilen,
bis irgendwann ein Impuls kommt,
der einen weiterträgt?
Ist es nicht das, was wir alle suchen?
Was wir alle wollen?
Glücklich sein im alltäglichen Leben?
Stattdessen fahren wir auf dieser Achterbahn von Glück und Schmerz –
wie es uns die Umstände gerade diktieren.
Was für eine Erkenntnis…
Das Glück kommt nicht aus dem Außen.
Es ist in mir.
Es ist in jedem Menschen.
Aber wir sind so sehr beschäftigt mit irgendetwas –
und so häufen wir Schicht um Schicht über dieses Glück,
stellen uns selbst in den Weg,
weil wir meinen, es besser zu wissen,
etwas Besseres zu finden –
und zerstören dabei die Glückseligkeit und Freude,
die längst in uns ist.
Die einfach da ist.
Man muss sich das vorstellen:
Wir rennen ständig etwas hinterher,
das wir längst in uns tragen.
Aber nicht im Körper –
es ist unser spirituelles Herz, unsere Seele.
Es ist unsterblich.
Dieser Ozean der Glückseligkeit
existiert auch noch,
wenn der Körper nicht mehr ist.
Und das bedeutet:
Wir brauchen uns nicht einmal vor dem Tod zu fürchten.
Denn in Wahrheit ist das doch unsere einzige Angst –
oder?
Glücklich sein unabhängig von den Umständen
Reich, arm, schön, hässlich, krank, gesund, zufrieden, unzufrieden, erfolgreich, bitter –
das ist doch alles nur Mind-Fuck.
Instant-Glücklich:
Anhalten.
Atmen.
Hier ankommen.
Atmen.
Alles loslassen.
Atmen.
Kopfinhalt (mit all unseren Werturteilen) in den Mülleimer kippen.
Atmen.
Sehen, wie ihn die Müllabfuhr abholt.
Atmen.
Nichtwissen.
Atmen.
Fallen ins Meer der Wunschlosigkeit.
In den Ozean der Glückseligkeit.
Amen.
go-qi
Instant glücklich