Leben heisst, täglich etwas zu verlieren. Das ganze Leben ist eine Aneinanderreihung von Verlusten. Wir gewinnen etwas, wir verlieren es wieder. Und am Schluss verlieren wir sogar unser Leben.
Das kommt uns furchtbar brutal vor, dieses Kommen und Gehen. Nichts können wir festhalten, so sehr wir es auch versuchen. Das Leben ist ständiger Wandel. Das einzig Konstante ist Veränderung. Was lebt, verändert sich. Was sich nicht verändert, ist tot.
So lange wir Schmerzen haben, so lange wir Gefühle haben, so lange leben wir.
Ist nichts mehr, ist da Tod.
Wir empfinden das als unsagbare Bedrohung. Aber ist es das wirklich?
Ist es nicht viel eher so, dass in den Verlusten vielleicht ein Schatz verborgen liegt?
Everything is in a constant perpetual state of loss. And that’s where the love is.
Diesen Satz habe ich einmal gelesen und er hat mich zutiefst berührt.
Wenn wir lernen, zu verinnerlichen, dass Verluste nur dafür da sind, uns näher zu uns selbst zu bringen, können wir anfangen, sie zu schätzen
Festhalten ist Gift. Widerstand ist Gift. Festhalten wollen wir das Schöne, loswerden wollen wir das, was wir als nicht schön empfinden.
Was, wenn wir den Kampf aufgeben und das Leben durch uns hindurchfließen lassen? Ohne Festklammern und ohne das Leben bekämpfen? Es ist ja sowieso da, wieso etwas bekämpfen, was sowieso da ist? Ist das nicht die Definition von Wahnsinn?
Wir können es so machen, wie der kleine Fisch, der das erkennt, aufhört zu strampeln, sich in den Fluss schmeisst und von der Strömung tragen lässt. Vielleicht kommt er an viel schönere Orte, als er sich das in seinem Kopf je ausmalen hätte können?
„The purpose of your life is to learn to be at ease in the world – both with yourself and with others. You will find that whenever you feel truly relaxed, then you have to no other purpose other than doing what you are doing right now. In the overall scheme of things, your life will very likely follow a pattern in which you find and lose something important, but in the losing of it, you will find something even more important – your own „centre“, your „Self“. Once you have truly found this centre within you, all of life becomes a dance for you. You become as stable as the sun and as life-loving a being as anyone alive. Where others may follow what seems like predetermined courses in life with strong missions to fulfill, your destiny is far less fixed. You are here to play and create and love the moment for what it brings. You are one of those rarest of beings – an eternal child.“
Wenn wir zu sehr in der dualen Welt von Verlust und Gewinn gefangen sind, hilft uns – auch hier – die Meditation. Die Rückbesinnung auf unser Selbst. Auf unsere wahre Natur. Hier, wo wir in die Weite und Leichtigkeit unseres Seins hineinschmelzen, relativieren sich die dualen Denkansätze. Im Raum der Wahrheit haben sie keine Auswirkung auf uns, sind sie doch nur illusorische Gebilde aus einer erdachten Welt.